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Magie, Geometrie und Soziologie

Gestern habe ich meinem Kind bei seinen Aufgaben geholfen.

Es ging um geometrische Formen: Dreiecke, Vierecke, Kreise,…

Geometrie ist für mich Flow, Schönheit, Logik – reine Magie! Alles geht am Ende auf, alles passt zusammen, jede Konstruktion führt zu einem perfekten Resultat und am Ende passt alles! Dreiecke passen in Kreise, oder in Rechtecke, oder in andere Dreiecke…

Geometrische Formen und Konstruktionen sind wie eine perfekte Musik, wo jedes Element zum anderen passt – ein krasser Gegensatz zu den Sozialwissenschaften, wo nur die Statistik eine Annäherung an die Logik ermöglicht, aber es nie ein eindeutiges Resultat gibt, nicht geben kann. Weil Menschen Menschen sind und sich menschlich verhalten, und noch während wir dieses Verhalten mit mathematischen Werkzeugen zu erklären versuchen, haben sich die Prämissen verändert. Unmöglich, je eine verlässliche oder eindeutige Voraussage zu treffen.

Ich liebe die Soziologie und die Sozialpsychologie. Ich liebe es, menschliches Verhalten zu beschreiben und zu erklären – und scheitere jeden Tag daran. Deshalb bin ich froh, gibt es die Geometrie. Im Gegensatz zu den Menschen ist sie einfach, logisch, und am Ende passt alles zusammen.

Aber ohne die Menschen wäre es mit der Zeit langweilig!

Obwohl ich seit Jahrzehnten nicht mehr in der Forschung tätig bin, hat mich die Sozialforschung nie losgelassen. Gerade das Unvorhersehbare kann man jetzt, inmitten einer Panedemie, wunderbar beobachten. Welcher Faktor macht es aus? Wie verlaufen Veränderungsprozesse? Hört die Bevölkerung auf die Public Health-Spezialisten oder entsteht eine andere Dynamik?

Manchmal sind Menschen träge, manchmal braucht es ein kleines Nichts, damit sich eine Gesellschaft total unvorhersehbar verhält. Definitiv nie langweilig!

Wenn Sie mit gesellschaftlichen Themen zu tun haben, oder Artikel oder Übersetzungen aus dem Französischen oder Englischen benötigen, schreiben Sie mir bitte an info@buchstabensalat.ch und ich helfe Ihnen gerne dabei!

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Entscheidugen treffen

Welche Türe wählen Sie?

Das Leben stellt einem immer wieder vor Entscheidungen. Wenn ich meine Karriere ansehen, ist sie aber nicht nur von Entscheidungen geprägt, sondern eben so oft von Nicht-Entscheidungen! Momenten, wo ich die Entscheidung für mein weiteres Leben anderen Menschen oder den Umständen überlassen habe.

Weshalb? Aus Unentschlossenheit. Aus Angst, Fehler zu machen. Weil ich wusste, dass jede Entscheidung FÜR etwas auch die Entscheidung GEGEN die vielen Alternativen bedeutet.

Also entschied ich mehr als einmal, nichts zu entscheiden. So musste ich Fehlentscheidungen auch nicht vor mir selber rechtfertigen, sondern konnte immer “den Umständen” oder “der Frau vom RAV” oder “dem Arbeitgeber” oder “dem unfairen Professor” die Schuld für meine Misserfolge geben.

Seit ich mich selbständig gemacht habe, entscheide ich bewusster und übernehme auch die Verantwortung für das Ergebnis meiner Entscheidungen: Ich entscheide, für welche Kunden ich arbeite und bei welcchen ich einen Auftrag ablehe. Ich entscheide zu welchem Preis ich für jemanden arbeite.

Ja, ich treffe auch Fehlentscheide. Aber das nennt man dann LERNEN, nicht wahr?

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Vorschau auf Dezember 2020

Die meisten meiner Kundinnen und Kunden bereiten ihre Advents- und Weihnachtsaktionen bereits im Spätsommer und Herbst vor. Deshalb sind meine Dezember berufsmässig im allgemeinen eher ruhig – was man vom Privaten nicht behaupten kann: Mit dem Ortsverein bereiten wir alljährlich den Besuch des Samichlaus bei den Kindern des Dorfes vor und das Schulkind hat mindestens eine Weihnachtsfeier, wenn nicht mehrere, an denen ich natürlich als Zuschauerin teilnehme.

Beruflich arbeite ich die Rückstände im Büro ab, die sich während des beschäftigten Herbstes angestaut haben. Dann mache ich alles für den Jahresabschluss parat, das ich vorbereiten kann. Ich “putze” meinen Computer und bereite ein paar Social Media-Postings für die nächsten Wochen vor. Und natürlich habe ich auch wieder ein paar schöne Kundenaufträge in der Pipeline, unter anderem das nächste Blog für L’Atelier du Fromage und der Übersetzungsstart der Website für La Cave de Reverolle.

Ich fühle mich so wahnsinnig privilegiert, immer wieder über zwei meiner Lieblingsthemen, Käse und Wein, schreiben zu dürfen!

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Weshalb ich das Schreiben zum Beruf gemacht habe

Nachdem ich als Fünfjährige die Welt der Buchstaben entdeckt hatte, war für mich klar: Schreiben würde später mein Beruf werden.

Ich wählte mein Studium der Soziologie mit dem Ziel, Journalistin bzw. Fachautorin zu gesellschaftlichen und politischen Themen zu werden. Nicht zu schreiben, stand für mich niemals zur Debatte.

Ich studierte in Neuchâtel und liess mich nach meinem Abschluss gemensaam mit meinem Partner (und zukünftigen Mann) im Val-de-Ruz nieder. Danach war es eigentlich ein natürlicher Schritt, neben dem Schreiben auf Deutsch auch in diese Sprache zu übersetzen.

Obwohl ich seit 30 Jahren in der Romandie lebe, schreibe ich immer noch am Liebsten auf Deutsch. In meiner Muttersprache kann ich mich einfach am besten und präzisesten ausdrücken.

Und jetzt, 20 Jahre nach meinem Start in die Selbständigkeit, habe ich das wunderbare Privileg, mich auf Texte und Übersetzungen konzentrieren zu können, die mich vom Thema her interessieren.

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Wie ich effizient bleibe

Als Mutter, Unternehmerin und in allen möglichen Projekten in unserer Gemeinde engagiert, ist es unabdinglich, dass ich mich felsenfest organisiere, um einigermassen effizient zu bleiben. Sonst verzettle ich mich ständig und erreiche am Ende kein einziges meiner Ziele.

Ich glaube ich habe Hunderte von to-do-Listen und Checklisten 🙂

Im Ernst: Ohne meine Todo-Liste wäre ich verloren! Jeden Morgen, sobald mein Kind sich auf den Weg gemacht hat, setze ich mich als erstes hin, hake Erledigtes ab und bestimme die Prioritäten des Tages.

Ende Woche mache ich einen Wochenrückblick, schreibe auf, was ich alles geschafft habe. Sonst bin ich schnell frustiert, weil ich eine Person bin, die sonst immer nur sieht, was sie alles nicht geschafft hat. Und natürlich trage ich fortlaufend neue Termine und Deadlines in meine Agenda ein (die übrigens ganz altmodisch aus Papier ist).

Auch am Monatsende mache ich einen Rückblick und eine Standortbestimmung, wobei ich hier vor allem meine langfristigen Ziele und Projekte im Auge behalte, die sonst gerne im Alltag untergehen.

Persönliche Ziele, wohlgemerkt! Schliesslich geht es hier um mein Leben.